Was ist sukzession (biologie)?

Sukzession bezeichnet in der Biologie den Prozess, durch den sich eine Gemeinschaft von Pflanzen und Tieren in einem Ökosystem im Laufe der Zeit verändert. Diese Veränderungen treten aufgrund von natürlichen oder anthropogenen Einflüssen wie z.B. Feuer, Stürmen, menschlicher Nutzung oder Klimawandel auf.

Es gibt zwei Hauptarten von Sukzession: die Primärsukzession und die Sekundärsukzession.

Die Primärsukzession tritt auf nacktem Gestein oder sonstigem unbewachsenem Substrat auf. Hier wird der Boden zunächst von Flechten und Moosen besiedelt, die in der Lage sind, Nährstoffe auf den steinigen Oberflächen zurückzuhalten. Diese pionierartigen Organismen tragen zur Bodenbildung bei und schaffen so die Voraussetzungen für die Besiedlung durch höher entwickelte Pflanzenarten wie Gräser, Kräuter und Sträucher. Über die Zeit hinweg wachsen dann Bäume heran, und es entsteht ein erfassbares Waldökosystem.

Die Sekundärsukzession tritt auf, wenn ein bereits bestehendes Ökosystem durch eine Störung wie Feuer, Überschwemmungen oder menschliche Aktivitäten wie Abholzung oder landwirtschaftliche Eingriffe verändert wird. Dabei werden die ursprünglichen Arten größtenteils oder vollständig entfernt, und der Prozess der Sukzession beginnt erneut. Typischerweise besiedeln zuerst schnellwachsende Pionierpflanzen wie Gräser und krautige Pflanzen das Gebiet, gefolgt von Sträuchern und schließlich Bäumen.

Der Sukzessionsprozess dauert normalerweise mehrere Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte und endet, wenn ein stabilisiertes Klimax-Ökosystem erreicht ist, das für die gegebene Region typisch ist.

Sukzession ist ein wichtiger Prozess zur Wiederherstellung von Ökosystemen nach Störungen und spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt.